Dritter BIOS-Opferschutztag ,,Trauma und die Folgen: Perspektiven für Diagnostik und Therapie“

04.04.2019

Dritter BIOS-Opferschutztag

,,Trauma und die Folgen: Perspektiven für Diagnostik und Therapie“

am 29.05.2019 im Festsaal der Karlsburg, Pfinztalstraße 9, 76227 Karlsruhe

Einladung zum 3. BIOS-Opferschutztag

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

 

BIOS-BW e.V. veranstaltet zum dritten Mal den bundesweiten Fachtag zum Opferschutz. Hierzu laden wir Sie herzlich ein

 

Programm und Ablauf:

Das Programm der Veranstaltung entnehmen Sie bitte der beigefügten Anlage.

CME-Punkte für diese Veranstaltung sind beantragt.

 

Bitte leiten Sie die Einladung auch an interessierte Kolleginnen und Kollegen, Freunde und Bekannte weiter.

 

Trauma und die Folgen: Perspektiven für Diagnostik und Therapie

Veränderungen in Diagnostik und Therapie von Traumafolgestörungen in ICD-11

Nachdem sich über die vergangenen 10-20 Jahre Diagnostikstandards für Traumafolgestörungen, im Speziellen der posttraumatischen Belastungsstörungen, aber auch von weiterreichenden Traumafolgestörungen wie dissoziativen Störungen etabliert haben, wird mit ICD11 ein neues Kapitel in der Diagnostik von Traumafolgestörungen aufgeschlagen. Die Basis dafür ist die in ICD11 neu formulierte Diagnose der komplexen posttraumatischen Belastungsstörung, die damit nicht mehr nur wie bisher als klinische Diagnose gestellt werden konnte, in den kategorealen Diagnosesystemen der WIHO aber keine klare Abbildung fand. Die Diagnose komplexer posttraumatischer Belastungsstörungen nimmt sich der für Betroffene und Therapeuten wichtigen Frage an, inwiefern Veränderungen des emotionalen Erlebens, soziale Bezüge und des Interaktionsverhaltens mit spezifischen Traumafolgesymptomen zusammenwirken.

 

Neben der Diagnostischen Beschreibung der komplexen posttraumatischen Belastungsstörungen drückt sich Komplexität von Traumafolgestörungen nicht nur im Querschnitt der aktuellen Erkrankungssymptome aus, Komplexität drückt sich auch vor allem in der Wirkung von Traumafolgesymptomen über die Lebensspanne betroffener Menschen aus. Dies bedeutet einerseits, dass Traumatisierung in Kindheit und Jugend weit in das Erwachsenenalter hineinwirken können, darüber hinaus wird aber immer deutlicher und wissenschaftlich auch klar belegt, dass Traumatisierungen transgenerational über die Grenzen einer betroffenen Generation hinaus wirken können.

 

Diesem Verständnis von Komplexität muss unsere diagnostische Einschätzung wie auch die therapeutische Perspektive gerecht werden, genauso muss aber in der Öffentlichkeit für das Ausmaß von Betroffenheit über die Lebensspanne von traumatisierten Menschen aber auch über Generationen hinweg nachhaltig Bewusstsein geschaffen werden, um nicht nur im therapeutischen, sondern auch im gesellschaftlichen Kontext die Weitreichenden Folgen von Traumatisierungen einordnen zu können.

 

Aktuelle Perspektiven:

Der 3. BIOS-Opferschutztag widmet sich aus diesem Grund einerseits der Frage der Einordnung von Traumafolgestörungen in der gesamten Lebensspanne, dann der diagnostischen und phänomenologischen Einordung komplexer Traumfolgestörungen im Sinne dissoziativer Störungen, um schließlich das Thema transgenerationaler Traumatisierungen und die Perspektive betroffener Menschen auf das Erleben, vor allem aber die therapeutischen Möglichkeiten deutlich zu machen.

 

Mit Herrn Prof. Dr. Fegert, Frau PD DR. Gast, Fr. Bode und Frau Sommer ist es uns gelungen für jede dieser Perspektiven deutschlandweit bekannte Experten zu gewinnen.

 

Auf Ihr Kommen freuen sich

 

Dr. Gustav Wirtz,

Marianne Mahr,

Ass. Iur. Lisa Bux

 

 

 

Programm des 3. BIOS-Opferschutztages am 29. Mai 2019

 

10:00 -10:30 Uhr

Begrüßung und Grußworte

10:30 - 11:30 Uhr

Vortrag „Wenn Kinder und Jugendliche in Deutschland Opfer von Gewalt werden: Auf welche Hilfe können sie hoffen?“, Prof. Dr. J.M. Fegert, Ulm

11:30 -12:30 Uhr

Vortrag „Dissoziative Störungen als komplexe Traumafolgestörungen – Wie erkennen, wie behandeln?“, Frau PD Dr. U. Gast, Havetoftloit

12:30 -13:15 Uhr

Pause

13:15 - 14:00 Uhr

Vortrag „Perspektive-Wechsel: Wie erleben und beurteilen Betroffene die Behandlung komplex traumatisierter Menschen in Deutschland“, Frau J. Sommer, Initiative Phönix

14:00 - 15:00 Uhr

Vortrag und Lesung: „Wie uns die Schicksale unserer Vorfahren prägen“, Fr. S. Bode, Köln

15:00 - 16:00 Uhr

Diskussion und Beisammensein im Foyer