Vortrag mit Dr. med Matthias Weisbrod „Der psychisch gesunde Arbeitnehmer - ein Glücksfall?“
(bereits abgeschlossen)
Programm
Wir starten am 20.3.2014 ab 18 Uhr mit einem After-Work-Imbiss. Gegen 19 Uhr wird Prof. Dr. med Matthias Weisbrod, leitender Arzt der Psychiatrischen Abteilung des SRH Klinikum Karlsbad, zum Thema „Der psychisch gesunde Arbeitnehmer - ein Glücksfall?“ für ca. 45 Minuten referieren. Im Anschluss bietet sich die Gelegenheit für Fragen und zur Diskussionsmöglichkeit in Kleingruppen mit Experten:
• Thomas Windolf - Geschäftsführer der SRH Berufliche Rehabilitation und SRH Rehabilitation Psychisch Kranker, Karlsbad
• Dr. Regine Müllensiefen, Ärztliche Leitung SRH RPK Karlsbad (Rehabilitation für Psychisch Kranke), Fachärztin für Psychiatrie, Rehabilitationswesen
• MU Dr. Dana Hoffmann, SRH RPK Karlsbad, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, Sozialmedizin
• Susanne Igel - Sozialarbeiterin SRH Klinikum, Karlsbad
• Petra Meinzer - Integrationsmanagerin SRH Berufliche
Rehabilitation,Karlsbad
Das anschließende Get-together lässt die Veranstaltung ausklingen.
Psychische Krankheiten Thema bei den Wirtschaftsgesprächen der „ZiK“ (Zukunftsinitiative Karlsbad)
„Psychisch gesunde Arbeitnehmer - ein Glücksfall?“ mit dieser Frage befasste sich Professor Matthias Weisbrod vom SRH-Klinikum Karlsbad-Langensteinbach bei „ZiK“, den Wirtschaftsgesprächen der Zukunftsinitiative Karlsbad. Wie brennend die Fragestellung ist, konnte am Donnerstagabend an der großen Zahl teilnehmender Firmenvertreter abgelesen werden, die in die beeindruckenden, modernen Räume des Gastgebers B&K Braun im Gewerbegebiet „Im Stöckmädle“ nach Ittersbach gekommen waren. Mit Weisbrod hatten die kommunalen Wirtschaftsförderer Elke Wildenmann und Martina Danese, die gemeinsam mit dem Team der Firma B&K den Abend organisierten, den Leiter der psychiatrischen Abteilung
Der Referent führte in die Thematik zunächst mit statistischen Aussagen ein: Häufigster Grund für krankheitsbedingte Frühverrentung seien psychische Erkrankungen. Diese hätten 2011 eine Anteil von 49 Prozent an der Gesamtheit an Erkrankungen, die zur Frühverrentung führen. Sie seien die häufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit. Bezogen auf die Jahreszahl 2011 sei dies ein Ausfall an Bruttowertschöpfung von etwa 10,3 Milliarden Euro in Deutschland. Allerdings sei Arbeit ohne psychische Anforderungen nicht möglich. Die psychische Gesundheit Erwerbstätiger sei besser als die von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen und nach Frühverrentung verschlechtere sich die psychische Gesundheit in der Regel. Jeder dritte Europäer leide an psychische Erkrankungen, deren Hauptursachen Angststörungen, Persönlichkeitsstörungen, affektive Störungen oder somatoforme Störungen seien. Klar sei, dass am Arbeitsplatz viel getan werden könne, um psychisch kranken Mitarbeitern entgegenzukommen. Es sei oft möglich, den Arbeitsalltag so auszurichten, dass die Stärken der Betroffenen stärker genutzt werden können und die Kollegen bei Schwächen sie besser unterstützen. Wichtig seien Früherkennung und Frühbehandlung und wenn ein psychisch Kranker nach einer Rehabilitation wieder an den Arbeitsplatz zurückkehre, zu wissen wie mit ihm umgegangen werden solle. Dem Vortrag folgte eine umfangreiche Diskussion unter Leitung von Adelheid Kiesinger. Dabei stellten sich die für die Eingliederung psychischer Kranker wichtigen Einrichtungen des SRH in Karlsbad, das Zentrum für Beruflichen Rehabilitation psychisch Kranker (BBRZ) mit Geschäftsführer Thomas Windolf ebenso vor wie die Medizinerin Regine Müllensiefen, die am SRH-Klinikum für die RPK GmbH zuständig ist, die sich um die schnelle Rehabilitation psychisch Kranker kümmert. Ein Diskussionsteilnehmer wollte wissen, wie hoch die Erfolgsquote bei der Wiedereingliederung psychischer Kranker ist. Die liege, so Weisbrod, bei 60 Prozent. Ein Pädagoge konstatierte, dass nach seiner Erfahrung immer mehr junge Menschen wegen psychischer Probleme dem Unterricht fernblieben. Die Ursachen, falls diese Aussage zuträfe, lägen laut Weisbrod im früheren Zugang zu Alkohol und Drogen, vielleicht am zügellosen Umgang mit neuen Medien und dem anderen Zusammenleben in Familienverbänden. Was könne ein Laie tun, dass ein Arbeitskollege rechtzeitig einer Therapie zugeführt werde, wenn er den Eindruck habe, dass dieser beispielsweise an Depressionen leide? „Wir müssen eine Kultur entwickeln, jemanden anzusprechen, ohne ihn zu verletzen“, meinte Weisbrod. Text mit freundlicher Genehmigung der BNN
Weitere Informationen zur Firma B&K Braun GmbH und dem Verein „Aktiv gegen Stigma“
We ♥ Showbusiness - die Firma B&K Braun GmbH ist ein erfolgreiches Familienunternehmen mit über 50 Mitarbeitern am Standort Karlsbad. Seit der Gründung im Jahre 1977 von Hartmut Braun ist das Unternehmen zu einem weltweit agierendem Großhändler und Hersteller in der Veranstaltungsbranche herangewachsen. Um langfristig erfolgreich zu sein, bedarf es einer lebenswerten Umwelt und sozialen Gemeinschaft.
Deshalb übernimmt die Firma Verantwortung - aus Überzeugung und aus eigenem Interesse.
Der Verein „Aktiv gegen Stigma“ setzt sich für die soziale Integration von Menschen mit psychischen Erkrankungen ein und engagiert sich gegen Stigmatisierung. Er fördert die Begegnung zwischen psychisch erkrankten und psychisch gesunden Menschen und klärt über psychische Erkrankungen, deren Ursachen und Folgen auf. Deshalb ist der Verein an einer breiten öffentlichen Diskussion interessiert. Der Sitz des Vereins ist in Karlsbad, er ist aber auch regional in Karlsbad und Umgebung tätig. Der Verein kann durch Mitgliedschaft oder Spenden (Konto bei der Sparkasse Karlsruhe Ettlingen
IBAN DE57660501010108149972 BIC KARSDE66) unterstützt werden. Bei Interesse kann man sich an Adelheid Kiesinger, E-Mail: adelheidkiesinger@web.de wenden.
Johannes-Christoph Weis